#003 Wenn ich in deine Augen schaue.....!!!

[Annabelle Kingston]

Irgendwie waren die letzten drei Wochen hart gewesen. Alec hatte ihr gesagt, dass er keine tieferen Gefühle als Freundschaft für sie hatte und das sie die körperliche Ebene auch lieber weglassen sollte, damit sie ihre Freundschaft nicht gefährdeten und Jonathan nicht aufregen sollten. Alec war sich sicher, dass Jonathan sich aufregen würde. Annie war sich da nicht so sicher. Immerhin wollte er immer das beste für sie und warum sollte er denken, dass sein bester Freund nicht gut für sie war? Diese ganze Situation fühlte sich für Annie so an, als hätte Alec schluss gemacht und das obwohl sie eigentlich nicht zusammen gewesen waren. Allein die Hoffnung die sie hatte, wegen der Art wie er mit ihr umgegangen war, der Tatsache das sie Sex gehabt hatten und das er sich von Jane getrennt hatte. Es war unglaublich was das alles in ihr ausgelöst hatte. All die Gefühle die sie seit Jahren für ihn hegte und erfolgreich weggeschlossen hatte waren wieder hoch gekommen. Obwohl es ihr damit so mies ging und sie noch nicht darüber hinweg war ließ sie sich nichts anmerken, traf sich weiter mit Jonathan und Alec und das sogar mehr, als vorher. Ab und zu warf Alec ihr einen Blick zu der ihr Herz zum rasen brachte und sie begann wieder sich zu fragen was das zu bedeuten hatte. Drei Wochen nach ihrem Klärungsgespräch hatten sie beschlossen übers Wochenende nach Hause zu fahren. Dabei nahmen sie einfach Jonathans Auto. Er hatte dieses mitgenommen und wenn es mal jemand von ihnen brauchte, dann konnten sie es sich einfach leihen. Es wäre auch wirklich Schwachsinn gewesen, wenn Annie ihr Auto auch mitgenommen hatte oder Alec seins. Da sie alle auf dem LAnd groß geworden waren war es unablässig ein Auto zu haben, wenn man von A nach B wollte. Man könnte vermuten, dass Alec und Annie ihre Autos einfach o von ihren Eltern bekommen hatten, aber so war es nicht gewesen. Sie hatten selbst Geld verdienen müssen und ihre Eltern hatten dann was dazu gegeben, so das sie auch wirklich was dafür hatten tun müssen. Ihre Autos waren auch keine mega Luxusschlitten, es waren gebrauchte, da ihre Eltern das erarbeitete Geld einfach verdoppelt hatten.

Die zwei Stunden Fahrt von der Uni nach Hause war ganz entspannt gewesen. Alec und Jonathan hatten vorn gesessen und gequatscht und Annie hatte sich irgendwann ausgeklinkt, sich an ihren Laptop gesetzt Musik über die Kopfhörer gehört und den Rest für die Uni gemacht, damit sie den Rest vom Wochenende wirklich frei hatte. Immerhin mussten sie am Sonntag ja auch wieder nach Hause fahren. Da wollte sie die Zeit die sie hatten schon komplett nutzen können, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen oder den Rest am Sonntagabend bearbeiten zu müssen. Als sie zu Hause ankamen war Alecs Vater Ben auch schon da, weshalb sie einfach alle Eltern begrüßen konnten und Alec nicht extra weiter musste. Annie freute sich wirklich ihre Eltern und Ben zu sehen und schloss die drei nacheinander in die Arme. Es war jetzt genauso, wie es sonst immer gewesen war, wenn Jonathan und Alec aus der Uni zu Besuch gekommen waren. Es gab was zu essen, sie hatten ihre Wäsche zum Waschen mitgebracht sie Tiana auch direkt in die Maschine geworfen hatte und sie konnten sich direkt auf die Terrasse setzen. Annie hatte es immer unfair gefunden, wenn als sie noch zur Schule gegangen war. Sie hatte alles mit vorbereiten müssen und Jonathan hatte sich an den gemachten Tisch setzten und bekam auch noch die Wäsche gemacht. Inzwischen fand Annie es nicht mehr unfair. Es war schön nach Hause zu kommen und es einfach genießen zu können, anstatt dann noch irgendwelche Aufgaben zu haben. Immerhin hatten sie die auch schon genug in der Uni. Sie setzten sich alle auf die Terrasse und Annie lächelte ihren Vater an, als dieser sich freute, dass sie alle zu Hause waren und das es ganz schön ruhig war so ganz ohne Kinder im Haus. "Wartet mal ab. Ihr werdet euch die Ruhe bestimmt zurück wünschen, wenn ihr irgendwann in weit entfernter Zukunft mal Enkelkinder habt.", konnte Annie sich einen frechen Spruch nicht verkneifen.

Ben wollte wissen wie sie alle miteinander in der Uni zurecht kamen und Alec war es der darauf antwortete und in den Raum stellte, dass Jonathan der Meinung war Annie gut im Auge zu behalten. Joah... was er damit meinte wussten sie beide und es versetzte Annie wieder einen Stich. "Ja, ansonsten machen wir aber echt viel zusammen und natürlich werde ich gut ins Unileben eingeführt.", fügte Annie hinzu und lächelte Ben an. Ihre Mutter brachte das Essen nach draußen und Alec ließ es sich nicht nehmen ihr zu sagen, dass er ihr Essen vermisst hatte. Tiana lächelte ihn an und strich ihm kurz über den Kopf, als wäre er noch der kleine Junge der damals bei ihnen gewohnt und dann regelmäßig bei ihnen gegessen hatte. Jonathan hatte natürlich schnell wieder rausgefunden wo sie heute Abend hingehen konnten und hatte sie auch gleich alle da eingebucht. Ihre Eltern sahen zum Glück auch nicht enttäuscht aus, weil sie sich am ersten Abend mit ihren Freunden trafen. Immerhin hatten sie diese auch schon lang nicht mehr gesehen und sie würden sich ja tagsüber auf jeden Fall sehen. Wobei Annie schon zugeben musste, dass sie total Lust auf einen Abend am Lagerfeuer hatte, mit Stockbrot und Marshmallows. Sie aßen und quatschten viel darüber was in der Uni so los war und wie es zu Hause lief. Nach dem Essen saßen sie noch etwas weiter auf der Terrasse, ehe sie sich dann für die Party fertig machten. Alec fuhr dafür mit seinem Vater zu sich nach Hause und Jonathan und Annie machten sich zu Hause fertig. Annie hatte sich ein schwarzes Kleid mit Blumen angezogen und dazu hohe schwarze Schuhe, wobei diese noch in der Hand hielt, weil sie gleich Auto fahren würde. Jonathan und sie stiegen ein und Annie warf ihre Schuhe auf die Rückbank, dann fuhren sie los zu Alec, um diesen abzuholen. Vor dem Haus angekommen hupte Annie kurz und da kam er auch schon raus und stieg zu ihnen ins Auto. Ben stand in der Tür und winkte ihnen zu. Annie grinste Alec über den Rückspiegel an. "War ja mal wieder klar, dass du noch nicht komplett fertig bist und erst nach Aufforderung rauskommst." Jonathan drehte sich zu seinem Freund um und wollte ihm durch die Haare wuscheln, was Alec jedoch zu verhindern wusste. Kurz kabbelten sich die beiden bis Annie das Wort erhob. "Hey... ich versuch hier Auto zu fahren!", stellte sie klar, da sie von den beiden immer wieder angestoßen wurde und dabei Mühe hatte das Lenkrad grade zu halten. Sie kamen an der Scheune an und Annie parkte ein. Sie wand sich zu Alec um. "Gibst du mir mal die Schuhe?", fragte sie ihn und er reichte ihr diese nach vorn. Annie öffnete die Fahrertür, schwang die Beine nach draußen und zog sich dann die Schuhe an. Gemeinsam gingen sie rein. Sehr lang dauerte es nicht, bis sich ihre Wege trennten. Natürlich hatten sie auch gemeinsame Freunde, aber dadurch, dass sie nicht im gleichen Jahrgang in der Schule gewesen waren hatte Annie auch Freunde in ihrem Alter und genau diese fingen sie ein und sie quatschten viel, zwischendurch spielten sie ein Trinkspiel und Annie glaubte nicht daran, dass sie heute noch nach Hause fahren würden. Wahrscheinlich würden sie einfach im Heu im Anbau der Scheune schlafen. Immerhin würden Alec und Jonathan sich auch nicht gerade zurückhalten mit dem Trinken. Wobei es auch gut möglich wäre, dass Ben und Liam hier irgendwann auftauchten und sie einfach abholten und damit auch Annies Auto. Das Problem am Land war auf jeden Fall, dass die öffentlichen Verkehrsmittel absolut nicht ausgebaut waren. Es würde sich aber auch nicht wirklich lohnen.