#003 Date Night

[Lucy Chen]

"Oh fantastisch, dass schreit ja regelrecht nach einem ausgeklügelten Plan, um es ihnen heimzuzahlen." Wobei sie eine Unterstützung von Lopez nicht erwartet hätte. Lucy hoffte, dass Lopez Tim nur hatte auf den Arm nehmen wollte und nicht ernsthaft dachte, dass es eine gute Idee war mit jemanden auszugehen den man bei einem Einsatz gerettet hatte. die Leute waren meist wirklich nur Groupies und wenn der erste Hype vorbei war sahen sie einen nicht mehr als Held, sondern als normalen Menschen und stellten fest, dass man ihnen doch nicht gefiel oder es einfach nicht passte. Es musste also entsprechend eingefädelt geworden sein, damit Tim überhaupt hier aufgetaucht war. Wahrscheinlich hatte er keine Möglichkeit gehabt abzusagen oder war einfach zu höflich das zu tun. Seine Blicke waren eindeutig, er war davon nicht begeistert und er war auch von Kate nicht angetan. Vom ersten Eindruck her hätte Lucy auch nicht gedacht, dass sie sein Typ war. Eigentlich machte er ihr das mit seinem Verhalten auch deutlich, jedoch wirkte es nicht so, als würde Lucy das merken.

Sie wechselten zum Thema Ball und Lucy sah Tim noch immer dezent verwirrt an, als er meinte, dass sie alle die 20er Jahre liebten. Ging die Ironie in seiner Stimme in Kates Richtung oder eher dahin, dass er von dem Motto für den Ball nicht begeistert war. Es blieb spannen. Jedoch sagte er ihr im nächsten Moment, dass es auf jeden Fall einen Dresscode gab, dieser aber nicht die 20er Jahre betraf. Immerhin. So machte sie sich nicht komplett zum Affen. Sie hatte sich schon mit Paillettenkleid und Federschmuck im Haar gesehen. Wäre sie da die einzige gewesen wäre es verdammt peinlich gewesen, aber zumindest hatte sie immer ein Gesprächsthema, wenn sie auf jemanden neuen traf. Vielleicht machte sie sich am Ende doch den Spaß und kam in genau so einem Outfit und beobachtete die Reaktion ihrer Kollegen. Kate stempelte sie direkt man ab, was Lucy wieder veranlasste zu dem Thema mit dem Ball zurück zu kommen. Spannend wurde es, als Tim ihr vorschlug ihr ohne Tricks alle Infos zum Ball zu geben, wenn sie ihm half Kate los zu werden. Er hatte sich zu ihr rüber gebeugt und sie kam ihm jetzt noch näher, so das ihr Mund fast genau neben seinem Ohr war. "Lass mich raten, du willst das subtil angehen? Sie soll dich nicht für einen Arschloch oder Verlierer halten, sondern einfach merken, dass das nicht klappt. Richtig?", fragte sie nach. "Ist es ok, wenn sie denkt, dass du schwul bist? Sie entfernte sich wieder von ihm, so das er nun auch ihr freches Grinsen sehen konnte. Er stimmte ihr zu. "Dann haben wir einen Deal.", grinste sie ihn an. Dieses Verhalten brachte Chris dazu zu fragen, was sie da tuschelten. Chris würde sie auf jeden Fall später aufklären, jetzt beließ sie es jedoch bei einem zustimmenden Nicken bei Tims Antwort, während ihr Teller auf den Tisch platziert wurde. Wow, ihr Essen sah einfach fantastisch aus. Sie griff nach ihrem Weinglas, schwenkte es kurz in der Hand und roch dann daran. Der Wein roch fantastisch. Sie trank einen kleinen Schluck und nickte leicht ohne es selbst zu merken. Der Wein schmeckte super lecker und würde perfekt zu ihrem Essen passen. Nachdem sie ihr Glas abgestellt hatte glitt ihr Blick zu Chris, der sie beobachtet hatte und nun leicht anlächelte. Sie lächelte zurück, während ihre Wangen sich leicht rot färbten und konzentrierte sich dann auf ihr Essen. "Guten Appetit.", erwiderte sie Tims Wunsch und lächelte ihn kurz an. Auch sein Essen sah fantastisch aus, was er ihr auch gerade bestätigte während sie noch dabei war ihre Gabel zusammen zu stellen. Lucy hatte den Tick, dass alle Komponenten des Gerichtes auf einer Gabel sein mussten, um den bestmöglichen Geschmack raus zu bekommen.

Kate jedoch ließ Tim sein Essen nicht genießen, sondern kam direkt damit, dass der arme Lachs hatte leiden müssen, weil ihn jemand getötet hatte, nur damit Tim diesen essen konnte. Tim machte sich einen Spaß daraus und erzählte Kate, dass auch Salat und Kräuter Gefühle hatten. Kate glaubte ihm das und man konnte aus Tims Blick deutlich seine Verzweiflung lesen. "BIST DU VERRRÜCKT?!", fragte Lucy an Kate gewandt. "Flüssignahrung und Nahrungsergänzungsmittel werden doch aus Tieren und Pflanzen gewonnen und dafür werden diese doch auch getötet! Das einzige was man guten Gewissens essen kann sind Lebensmittel die uns die Natur von sich aus gibt. Also wenn ein Baum seinen Apfel abwirft oder ein Tier eines natürlichen Todes stirbt. Aus diesem Grund habe ich mich auch für dieses Essen hier entschieden. Bei den Karotten war das Grün verwelkt und die Karotte ist nur die Wurzel. Genau das gleiche ist es beim Knoblauch und der roten Beete. Und das Lamm... na ja... das kleine Baby-Schaf ist leider viel zu früh von uns gegangen und deswegen ist es jetzt hier. Dieses Restaurant ist bekannt dafür nur Zutaten zu benutzen, die die Natur uns gegeben hat, weshalb man hier alles essen kann." Als Lucy von kleinen Baby-Lämmern die gestorben waren geredet hatte, hatten sich Kates Augen mit Tränen gefüllt und Lucy fragte sich, ob sie es damit vielleicht übertrieben hatte. "Oh Gott, dass ist erleichternd, dass man hier alles essen kann.", sagte Kate und Lucy lächelte sie an, während diese sich die Tränen aus dem Augenwinkel wischte und ihr Essen weiter aß. Diese Strategie, um Kate los zu werden hatte schonmal nicht geklappt. "Sag mal Tim, wie war eigentlich deine Aufführung neulich? Hat dein Tanzpartner die Figur hinbekommen? Da hatte er doch solche Schwierigkeiten, wenn ich mich richtig erinnere. Hatte er nicht auch überlegt, dass Ballett zu verlassen, weil das zwischen euch nicht so gut geklappt hat und er nicht mit einem Ex zusammen arbeiten wollte, weil das nur zu Problemen führt?", ihr Blick auf Tim sah ehrlich interessiert aus und als würde sie sich wirklich Sorgen und Gedanken wegen dieser Situation machen. Chris Gabel stoppte kurz vor seinem Mund und er ließ diese wieder sinken, während er Tim überrascht ansah. "Du bist schwul?", fragte er gerade heraus. Lucy sah ihn entrüstet an. "Chris, also wirklich. Wir leben ja wohl in keiner Zeit mehr, in der man seine Liebe erklären muss. Sowas kannst du doch nicht fragen."